Fugen über Fugen

Allgemein bezeichnet eine Fuge den Abstand zwischen zwei Bauteilen oder Materialien. Das gilt auch für die Fuge zwischen Fliesen. Wie diese ausgeführt wird, hängt von der Fliese und ihren Maßtoleranzen, aber auch von der Funktion der Fuge ab. Falsches Verfugen kann zu Bauschäden, meist in Form von unschönen Rissen führen.

Offen oder geschlossen?

Man unterscheidet am Bau zwischen offenen und geschlossenen Fugen. Als offene Fugen werden Bewegungs- und Dehnungsfugen ausgeführt, um Bewegungen in der Bausubstanz auszugleichen. Um die Fuge zu schützen und optisch anzugleichen, sind diese Fugen meist mit elastischem Material gefüllt oder überdeckt – zum Beispiel mit einem entsprechenden Dehnungsprofil. Geschlossene oder auch starre Fugen sind überall dort möglich, wo keine Bewegungen im Material ausgeglichen werden müssen. Beim Fliesenbelag betrifft dies den Großteil aller vorhandenen Fugen.

Wozu man Fugen braucht

Geschlossene Fugen im Fliesenbelag erfüllen gleich mehrere Aufgaben. Sie machen den Belag insgesamt hygienisch, da sich zwischen den Fliesen kein Schmutz in den Fugen absetzen kann, weiterhin verbinden sie die einzelnen Fugen kraftschlüssig und verteilen so die auf den Bodenbelag wirkenden Kräfte. Schließlich werden herstellungsbedingte Maßtoleranzen ausgeglichen. Auch optisch hat die Fuge eine Aufgabe: Je nach Art der Fliesenverlegung erzeugt sie eine mehr oder weniger große Wirkung auf das Gesamtbild.

Das Fugenbild – mitentscheidend für die optische Wirkung

Je nachdem, wie die Fugen einer Fliesenfläche angeordnet sind, entstehen ganz unterschiedliche Raumwirkungen. Durch entsprechende Fugenabstände können Räume optisch vergrößert oder verkleinert werden sowie Wände niedriger oder höher wirken. Auch die Breite wirkt sich aus. So sorgen schmale Fugen für eine flächige Wirkung, breite Fugen erzeugen einen rustikalen Eindruck. Neben der Fugenanordnung hat auch die Fugenfarbe einen optischen Einfluss. Je angepasster die Fuge an die Fliese, umso kompakter wirkt die Fläche, farblich abgesetzte Fugen verstärken die geometrische Wirkung der einzelnen Fliesen.

So bleiben Fugen lange schön

Fugenmörtel besteht in der Regel auf Zementbasis. Auch wenn die Qualität und die Eigenschaften des Materials in den letzten Jahren zunehmend verbessert wurden, ist die Verschmutzung von Fugen immer noch ein Problem. Abhilfe schaffen Dispersionsfugen, die sich immer wieder mit warmem Wasser reinigen lassen. Für Zementfugen kann neben der Verwendung von dunklerem Fugenmaterial – auf dem Schmutz und Verfärbungen nicht so stark auffallen – heute eine Imprägnierung die Fuge lange sauber und ansehnlich halten. Spezielle Fugenreiniger können bei starken Verschmutzungen deutliche Verbesserungen bringen. 

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