Verlegeverfahren – auf die Fliese kommt es an!

Für die Verlegung von Fliesenbelägen für Boden und Wand kommen verschiedene Verfahren zum Einsatz. Welches angewandt wird, hängt in hohem Maß von der Fliese ab, aber auch der Untergrund spielt eine wichtige Rolle. Für die neuen Fliesen, die nur noch wenige Millimeter stark sind, kommen sogenannte Nivelliersysteme zum Einsatz.

Buttering, Floating – Buttering-Floating!

Das einfachste Verfahren, den Fliesenkleber aufzutragen, ist das sogenannte Floatingverfahren. Der angerührte Dünnbettmörtel wird in zwei Lagen mit der Zahnspachtel auf den Untergrund aufgetragen und die Fliese wird in das Mörtelbett gedrückt und ausgerichtet. Bei Reparaturarbeiten oder Fliesen mit verschiedener Stärke kommt dagegen das Buttering-Verfahren zum Einsatz. Hier kommt der Kleber auf die Fliese, anschließend wird die bestrichene Fliese auf dem Untergrund ausgerichtet und festgedrückt.

Im Außenbereich, für stark beanspruchte Flächen, für die Verlegung von Natursteinfliesen oder für keramische Fassadenverkleidungen werden die beiden Verfahren kombiniert. Beim Buttering- Floating-Verfahren werden also Fliese wie auch Untergrund bestrichen. Dadurch wird ein möglichst vollflächiger Auftrag erreicht. Einfacher und schneller lässt sich dieser Effekt mit Fließbettmörtel erzielen, der häufig in der Bodenverlegung eingesetzt wird.

Fliesen im Dickbett

Das Dickbettverfahren kommt heute nur noch in speziellen Fällen zum Einsatz. Ist der Untergrund sehr unregelmäßig, variieren die Fliesendicken stark oder sind Industriefußböden stark belastetet, werden die Fliesen in ein Mörtelbett verlegt, das mehrere Zentimeter stark sein kann. Dadurch entstehen zwischen Fliese und Untergrund keine Hohlräume. Nachteil des Verfahrens ist der hohe Materialaufwand, ein größeres Flächengewicht sowie mehr Feuchtigkeitseintrag am Einbauort.

Das Dünnbettverfahren – aktueller Stand der Technik

Moderne Fliesenkleber ermöglichen in vielen Fällen heute die Verlegung im Dünnbettverfahren mit ihren vielen Vorteilen. Die Verlegung geht schnell, der Materialaufwand ist ebenso wie der Wassereintrag gering. Das Dünnbettverfahren entspricht dem Floatingverfahren und kommt immer dann zum Einsatz, wenn der Untergrund eben und die Fliesen von gleichmäßiger Stärke sind.

Nivelliersysteme – die neuen Verlegehilfen

Mittlerweile sind extrem dünne Fliesen und Platten auf dem Markt, das Dünnbettverfahren ist hier nicht mehr anwendbar. Nivelliersysteme in Form von mit Lachsen versehenen Kunststoffscheiben werden unter den Fugen verlegt. Je nach System werden die Fliesen auf unterschiedliche Weise ausnivelliert. Man unterscheidet dabei Druck- und Zugsysteme. Das Ergebnis ist ein ebener Fliesenbelag, nach dem Abbinden des Klebers können die Nivellierhilfen entfernt werden. 

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